„Übung macht den Meister!“
Durch den deutlich geringeren Aufwand sind Tabletops oft beliebter als Simulationsübungen. Sie sind aber kein vollwertiger Ersatz, sondern nur eine wertvolle Ergänzung. Leider wird dabei oft auf Visualisierung und physische Darstellung verzichtet – was ihren Output deutlich schmälert. Denn so können verschiedene TeilnehmerInnen durchaus unterschiedliche Vorstellungen von den geübten Vorgängen haben. Solange diese Vorstellungen nicht extrem voneinander abweichen, fällt das womöglich gar nicht auf. Im Ernstfall kann das aber dazu führen, dass eine Situation unterschiedlich beurteilt wird und damit unterschiedliche Reaktionen auslöst.
Ich rate daher unbedingt dazu, bei Tabletop-Übungen Visualisierungstechniken anzuwenden. Diese müssen nicht besonders aufwendig sein: Eine schnell auf Flipchart-Papier skizzierte Übersichtskarte ist ein guter erster Schritt. Und mit einfachen Kegeln aus dem „Mensch-ärgere-dich-nicht“-Spiel kann man auch schnell einmal Personen darstellen. Wichtig ist, dass die entscheidenden Ressourcen und Elemente der Lage erkennbar sind. Dann lassen sich auch relativ komplexe Lagen übersichtlich darstellen und via Tabletop so üben, dass gesichert alle TeilnehmerInnen das gleiche Lagebild haben. Das erhöht den Erfolg der Übung deutlich – auf jeden Fall mehr als den Aufwand, der dahintersteckt. Letztendlich kann man mit dieser Methode sogar interaktiv Notfallpläne entwickeln und Szenarien bearbeiten. Ein zusätzlicher Nutzen ist, dass auf diese Art und Weise auch das Arbeiten mit Lagekarten nahegelegt wird. Denn Menschen, die bei Übungen keine Visualisierungen verwenden, werden das auch im Ernstfall eher nicht tun.
Wenn Sie Wünsche oder Anregungen haben, freue ich mich wie immer über eine E-Mail an podcast@krisenmeisterei.at oder eine Sprachnachricht unter memo.fm/krisenmeisterei.
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